Welche Formen von Protest machen sich junge Menschen in Österreich, Deutschland und der Schweiz zu eigen? Welche Chancen bieten Protestbewegungen für die Demokratien und die gesellschaftliche Teilhabe? Und wo liegen die Grenzen ihrer Legitimität?
In dieser Veranstaltung werden unterschiedliche Perspektiven auf Protest junger Menschen beleuchtet. Zu Gast sind Noomi Anyanwu des anti-rassistischen Volksbegehrens Black Voices in Österreich, die Protestforscherin Nina-Kathrin Wienkoop aus Deutschland und Sara Boy von Milchjugend, der queeren Jugendorganisation aus der Schweiz.
Im Anschluss an die Vorstellung folgt eine Q&A-Session, um in einen Austausch über die Rolle des Protests für die Stärkung der Demokratie im DACH-Raum zu kommen und offene Fragen zu diskutieren. Diese Veranstaltung richtet sich vor allem an Fachexpert*innen sowie an interessierte Demokratieakteur*innen und bietet die Gelegenheit, verschiedene Blickwinkel aus drei Ländern kennenzulernen.
Die Veranstaltung ist Teil der Im Diskurs-Reihe der ersten Mission von Faktor D zur Stärkung der Teilhabe von Jugendlichen auf der kommunalen Ebene.
Noomi Anyanwu ist Aktivistin und Vorsitzende von Black Voices Austria, dem Verein, den sie 2020 mitgegründet hat. Sie hat ihren Bachelor in Afrikawissenschaften in Wien abgeschlossen und studiert aktuell Human Rights and Diplomacy im Master an der Universität in Stirling, Schottland. Seit ihrem 15. Lebensjahr ist sie bereits politisch aktiv in Form von Workshops, österreichweiten Kampagnen in Jugendorganisationen, ihrer Schulzeitung oder aktuell ihrem Online-Aktivismus als @thisisnoomi. Außerdem tritt sie als Trainerin und Beraterin zum Thema Anti-Rassismus für Organisationen oder in der Erwachsenenbildung auf. Ihre letzte Publikation als Autorin und Herausgeberin war mit dem Rassismus Ratgeber „War das jetzt rassistisch?“ ein großer Erfolg.
Innerhalb der Milchjugend bin ich für die Administration und das Community Management zuständig. Neben meiner Festanstellung engagiere ich mich ehrenamtlich im Verein, beispielsweise als Teil des Kommunikation-Teams des jährlich im September stattfindenden lila. queer Festivals der Milchjugend. Ebenfalls bin ich als Leitung und Moderatorin für den monatlich erscheinenden Podcast "Radiomilch" zuständig. Die Milchjugend hat mein Leben immer positiv beeinflusst und mich ständig dazu motiviert, ich selbst zu sein und mich für die queere Community auf verschiedensten Ebenen zu engagieren.
Nina-Kathrin Wienkoop ist promovierte Politikwissenschaftlerin und Ethnologin. Sie ist Vorstandsmitglied am Institut für Protest- und Bewegungsforschung und am Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung assoziiert. Bei letzterem leitete sie zuvor ein Forschungsprojekt zu Jugend und Engagement. Derzeit ist sie Co-Leiterin der Ideen.Werk.Stadt in Hamburg, wo sie sich mit Fragen der Transformation und Innovation in der Verwaltung beschäftigt. Zudem publiziert, berät, forscht und lehrt sie zu Themen wie Jugend und Engagement, Protest, soziale Bewegungen, Demokratiebildung und Gen Z.